B O N E R A T H oder Bonerode?
Zur Geschichte des Ortes
55 v. Chr
Die Römer erobern unter Caesar das Land der Treverer.
3. oder 4. Jahrhundert
auf "Casselheck" steht eine römisches "Villa rustica".
um 900-1200
werden von den Franken auf dem Hunsrück, Rodungen vorgenommen (die Ortsendungen aus dieser Zeit sind ....rath, ....roth, ....scheid und ....bach).
um1200
Bonerath untersteht wahrscheinlich dem erzbischöflichen Forstamt auf dem Hochwald.
1239
wird von einem Mann Namens "Bonclath" berichtet, der vielleicht der Ortsgründer (Namensgeber) sein könnte.
1330
am 27. Februar - beurkundet Erzbischof Balduin von Trier, daß Johann d`Orreo, Bürger und Schöffe von Trier,
1/2 Manse Ackerland und Steuern aus "Bonrade" (andere Quellen sagen "Bonrode") bezieht.
1355
die Witwe des Johann d`Orreo heiratet Friedrich von Schmidtburg, der somit das erbliche Schenkrecht und die Bonerather Steuern aus diesem Amt bekommt, nach der kurfürstlichen Amtsbeschreibung ist damit die Grundgerichtsbarkeit über ganz Bonerath verbunden.
1466
es wird erwähnt, dass auf dem Schöndorfer Gebiet (Pfarrgebiet) ein Ort Namens "Urenberg" existiert, er ist untergegangen,
1563
es sind sechs Familien (Feuerstellen) in "Bonrath" ansässig
1569
Der Ort wird in alten Urkunden "Bonroit" (aber auch "Bonroidt oder Bonrath") genannt.
Im Zusammenhang mit einer Visitation wird Bonerath als Tochterkirche von Schöndorf benannt.
Von der Kapelle des hl. Arnold in Bonerath wird berichtet, daß sie schon längere Zeit baufällig sei.
1630
Nach einem Visitationsbericht gibt es 8 Familien in "Bonrodt". Die Herren zu Meysenburg-Brandenburg-Clerf, genannt die "Rodenburger", hatten die niedere und mittlere Gerichtsbarkeit über Bonerath.
Die Rechte der Schmidtburger bestehen aber wohl noch weiter, werden aber an den Gemarkungsrand von Bonerath in Richtung Morscheid gedrängt, wo die Schmidtburger den gesamten Zehnt erhalten und das Patronatsrecht ausüben. Abgaben aus Bonerath bekommen sie nachweislich bis 1723, wahrscheinlich bis zum Ende der Kurfürstenzeit.
1642
Der Ort heißt "Bonrodtt" und gehört zum Amt Pfalzel unter dem Hochgericht zu Waldrach
1672-1689
unter Ludwig XIV. (Reunionsversuche 1687) und Vauban werden durch die Franzosen große Zerstörungen in der hiesigen Region angerichtet.
1702
Die Kapelle ist baufällig, und es wird mit der Neuerrichtung und Vergrößerung begonnen, was die Jahreszahl 1702 über dem Eingangsportal vermuten läßt.
1707
Die Kapelle in Bonerath erhält wohl eine neue Glocke (da in einem Bericht von 1936 eine Glocke mit der Jahreszahl 1707 erwähnt wird).
1712
Der Ort wird mehrmals in Urkunden und Niederschriften im Zusammenhang mit der Kapelle erwähnt, die zu dem Zeitpunkt noch dem hl. Arnulphus geweiht ist und wohl endgültig fertiggestellt ist und als Stolz des Dorfes gilt.
1717
Nach einem Visitationsbericht ist die Kapelle St. Arnoldi (andere Bezeichnung für den hl. Arnulphus) geweiht und angeblich wieder in einem wörtlich "misero Statue quo", was in einem miserablen Zustand bedeutet.
1723
Der Ort wird in der Grundbuchaufnahme, als "Bonnert" bezeichnet und zahlt Abgaben an die Hn. v. Schmidtburg.
1739
Nach einem Visitationsbericht wurden in der Kapelle im Frühjahr und im Sommer an einigen Werktagen Gottesdienste abgehalten. Patronat: St. Arnuldi (hl. Arnulphus) und der Ort wird als "Bonert" aber auch "Bonerath" bezeichnet. Negativ wird ausdrücklich vermerkt, das in guten Zeiten die Teilnahme am Gottesdienst zwar rege ist, in Zeiten der Gefahr, aber ein Rückfall in heidnische Gebräuche beobachtet wird.
Mitte 1700
Der Ort wird als "Bonrath" bezeichnet und die Kapelle ist der hl. Margaretha geweiht.
1754
Die Kapelle erhält ihren jetzigen Altar.
1836
Zwei Brände zerstören Bonerath zum großen Teil, auch die Kapelle ist betroffen.
Der Turm ist ganz und der Rest stark zerstört.
1837
Die Kapelle wird aus Versicherungsgeldern wieder hergestellt
1928
Es wird eine Wasserleitung gebaut
1943
Die Glocke muß an die "Reichsstelle für Metall" zum Einschmelzen abgegeben werden.
1948
Die Kapelle in Bonerath erhält wieder eine neue Glocke
1952
Die Vorsatztafeln des Altars werden von der Firma Schiff aus Trier renoviert.
Seit dieser Zeit besteht das Doppelpatronat des hl. Arnold und der hl. Margaretha.
1956
Die Kapelle erhält eine Reliquie des heiligen Arnoldus.
1958
Bei Baggerarbeiten für das Kanalsystem werden "auf Casselheck" Überreste einer "Villa rustica" gefunden. Es wird ein 4,10 m breiter Raum mit einer Hypokausten-Heizung ausgegraben, der von einer 54 cm starken Schiefermauer ummauert war. Der Raum war in einer Höhe von 40 cm erhalten. An Hand von Scherben von Hausgegenständen wurde das Bauwerk zwischen dem 3. und. 4. Jahrhundert zugeordnet.
1964-68
Es werden etliche Renovierungsarbeiten durchgeführt, darunter der Neubau der Sakristei, die Erneuerung des Fußbodens und des Außenputzes.
1984
Erneute Renovierung der Kapelle. Der Außenputz muß wieder erneuert werden, auch der Altar sowie einige Heiligenfiguren, der Innenputz und das Dach werden renoviert.
1985
Figuren der heiligen Barbara und des heiligen Michael werden restauriert.
1988
Die Kapelle erhält eine Gedenktafel für die Kriegsopfer der beiden Weltkriege.
2002
Die Fenster der Kapelle werden restauriert.